Diese Woche ist Louis Awerbuck 5 Jahre tot, wie mich Greg Ellifritz in seinem Newsletter erinnerte. Wieder einer der großen Trainer, die gestorben sind, als ich gerade den Entschluss gefasst hatte, mit ihnen zu trainieren.
Falls Ihr Euch nicht erinnert, Awerbuck ist der Shotgun-Meister, ob dessen Aussage „wenn ich nur eine Waffe hätte, wäre es eine Shotgun mit Flintenlaufgeschossen“ ich nie kapiert habe. In meinem letzten USA-Urlaub bin ich durch das Yavapai-Gebiet gefahren, wo seine Schule hätte stehen sollen, und ich bin immer noch sehr traurig, dass ich es nicht geschafft habe, sie zu finden.
Egal, damals, 2014, war überwältigt, was für großartige Nachrufe sich auf ihn gefunden haben – Modern Service Weapons hat ein par gesammelt. Für mich damals besonders faszinierend „Interview mit US Concealed Carry„, woraus ich heute noch gerne zitiere. Darin antwortet er auf die Frage, ob er irgendwelche Dinge in seinem Leben bereut :
I owe nobody anything. Nobody owes me anything. I’m happy. You get up with daily fears—“I hope the kids are alright, I hope the wife’s alright, I hope I can pay the bills…” I don’t have those worries. I go broke? I’ll make some more money, somehow, somewhere. No wife, no kids, my dog’s dead, so what am I supposed to be concerned about? No family (none living). No lineage. I mean it sounds pathetic, or pathos-tic, but why would I have worries in life? All of the general person’s worries, normal worries.
Louis Awerbuck
Hätte er das geschafft als Haiku zu schreiben, die ganze Kampfkunst-Kultur hätte ihren Scheiß eingepackt und Bushido von ihm neu gelernt.
In der Zwischenzeit hat sich jemand gefunden, der ein Interview mit ihm in ein Blog gepackt hat: Louis Awerbuck – Interview with a mad man, was ich sehr empfehlen möchte.
Und die Liste von Awerbuck-Erzählungen ist für mich nicht vollständig ohne Pat Rogers Geschichte mit der Schlange.
Eine Nebenbeobachtung: Für mich war Awerbuck einer der großen Afrikaner. Ohne auf die große Frage einzugehen, wer eigentlich wann wem in Rhodesien, Südafrika oder Zimbabwe welches Förmchen weggenommen und wessen Sandburg kaputt gemacht hat: Es gibt eine für mich überraschend große Anzahl an beeindruckenden Persönlichkeiten, die aus den Kriegen, ethnischen Säuberungen, Enteignungen und sonstigen Katastrophen dort stärker hervorgegangen sind und darüber geschrieben haben. Vom allseits geliebten anonymen Autor der Lawdog-Files, dessen „African Adventures“ ich, wie auch seine Polizei-Erinnerungen, sehr empfehlen kann; über Peter Grant, den ich für sein Blog Bayou Renaissance Man sehr mag, auch wenn ich seinen Fantasy-Roman mittelmäßig finde; ja, sogar den alten grummeligen Kim Du Toit, dessen kontroverser Artikel „Let Afrika sink“ vor Jahren1 schon das politisch interessierte Internet gespalten hat; und eben der große Louis Awerbuck.