So langsam hängt mir das Piston-Thema zum Hals raus, aber mir ist aufgegangen, dass Leser zwei Begriffe kennen sollten, die bei AR-15s mit Piston autauchen: Piston-Pop und Carrier Tilt.
Carrier Tilt beschreibt die Tendenz der Bolt-Carrier-Group, nicht gerade nach hinten in die Buffer Tube zu fahren, sondern gekippt. Technisch ist das einfach zu verstehen: Bei einem DI-System wird das Gas über den Gas-Key mitten in den Carrier eingeblasen und beschleunigt diesen dann von dort in einer Linie mit Lauf und Buffertube. Bei einem Piston-System wirkt der Piston direkt auf den Carrier Key („Gas key“ kann man ihn ja nicht mehr nennen, kommt ja kein Gas) und der bewegt die Bolt Carrier Group. Dementsprechend wirkt ein Hebel von außen auf den Carrier, der ihn abkippt. Bei explizit für Piston-Betrieb konstruierten Systemen läuft der Verschluss daher meist auf Schienen aus einem gleichwertigen Material und nicht in einer Röhre aus weichem Aluminium. Wie relevant das Problem praktisch ist, ist bisher umstritten.
Für mich persönlich sind das zwei Punkte, warum ich immer wieder begeistert von Eugene Stoner bin und das AR-15 als DI bevorzuge (wenn auch mit verstellbarer Gasentnahme, Gasbuster-Charging-Handle oder Suppressor-Bolt-Carrier-Group). Aber auch wenn man den Problemen keinen Wert zu misst, so sollte man die Probleme zumindest verstehen.